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Harald Kinski wie das Licht eine Landschaft Ausstellung 30.11.2024 – 01.02.2025
„Zwischen Verheißung und Erinnerung liegt Alltag, und Träume durchziehen diese seltsame Wirklichkeit wie das Licht eine Landschaft.“, Harald Kinski 2013
Wenn man die Natur in ihrer Ganzheit erfassen will, gibt es keine Alternative, als die, dass man zu ihr hinausfährt. Eine Landschaft kann man am besten erleben, wenn man in ihr steht. Harald Kinski malt und zeichnet in der Landschaft und sein Atelier ist die Natur.
Das erinnert an die Plein Air- Malerei des 19. Jahrhunderts bis hin ins frhe 20.Jahrhundert, wo Künstler mit Rucksack und Staffelei loszogen, um im Freien zu malen. In Europa war diese Art von Malerei eine Sensation, heute gilt sie fast als altmodisch. Dabei sollte man anerkennen, dass sich die Knstler auf diese Weis in eine besondere Situation begeben. Das „Ringen“ mit den Ele- menten, Wind, Wasser und Sonne - erschwert die Arbeit erheblich im Vergleich zum Atelier. Die Lichtverhältnisse ändern sich sofort mit jeder Wolke, die sich vor die Sonne schiebt. Auf der anderen Seite sind die Vorteile von unschätzbarem Wert. Die Künstler stehen inmitten der Natur, spüren sie, werden ein Teil von ihr. Die Licht- und Schattenverhältnisse sind natrlich. Alles liegt ausgebreitet da und man muss sich nur entscheiden, welchen Teil man davon in einem Bild darstellen möchte.
Sich eins fühlen mit der Natur und der Landschaft, mit ihr zu ver- schmelzen, wird mit dem unmittelbaren künstlerischen Schaffen verbunden. Es kommt zum intimen Dialog zwischen Künstler und Natur. Vielleicht geht dieser Dialog sogar noch weiter, denn un- endlich viele Gedanken begleiten die Arbeit. Der Künstler ist allein, nur der eine oder andere Spaziergänger begegnet ihm, mal hoch interessiert, mal desinteressiert, mal zu schüchtern um zu fragen, mal zu vorwitzig, um dann zu stören bei diesem tiefen stillen Wirken. Es passiert unbeschreiblich viel an Kommunikation, auch ohne die Spaziergänger. Harald Kinski muss nicht nur entscheiden, was er auf seinen Bildern zeigt, sondern auch wie er es zeigt. Die maler- ischen Mittel sind eingeschränkt. Er kann niemals alles darstellen, war er sehen kann, nicht jeden Zweig, jedes einzelne Blatt. Er muss sich entscheiden. Einiges kann er abstrahieren, und das tut er auch. Auch die verschiedenen Grade der Abstraktion testet er aus.
Ein anderes Problem stellen die Farben dar. Wie nah an der Realität sollen sie gestaltet sein, und in welchem Maß darf eine künstlerische Verfremdung stattfinden? Sie bilden einen Farbklang, bei dem, wie bei einer Musik-Komposition die Töne, die Klänge der Farben ne- beneinander ein Ganzes entstehen lassen. Es sind Schichtungen und Transparenz zu sehen, Schwerpunkte werden gesetzt, die Kinski in der Landschaft sieht. Nun ist der Betrachter herzlich eingeladen, diese gemalten und ge- zeichneten Landschaften mit den Augen zu durchwandern und zu sehen, wie Harald Kinski mit den Formen, den Farben, dem Licht und den Schatten umgegangen ist.
atelier D Leitung: Suncana Dulic, Rohrteichstraße 30a, 33602 Bielefeld Tel: 0521-58495420